„Gab noch nie so eine Aktion“

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Leserbrief von Dieter Albrecht, Aufhausen zum GZ-Artikel vom 29.9.2022 „Gab noch nie so eine Aktion“

Obwohl sich das Personal im „Ärztlichen Dienst“ zum 31.12.21 im Jahresvergleich um 14 Mitarbeiter (4%) verringert hat, ist die Gesundheitsversorgung gesichert. Man hat gelernt mit weniger Personal auszukommen, so Geschäftsführer(GF) Hüttner. Außerdem wurde schon erhebliches Personal nach Göppingen übernommen. Die Zahlen dazu bleibt er allerdings schuldig. Indes führt GF Schmid „bereits“ (eineinhalb Jahre nach dem Schließungsbeschluss!) erste Übernahmegespräche, ohne Hektik, hat er doch noch 1 Jahr Zeit! Mag diese Gelassenheit vielleicht mit der seit 2020 bestehenden AFK-Beteiligung (20%) an einer Personalleasingfirma zusammenhängen?
Dass die prekäre Personalsituation aufgrund gesetzlicher Vorgaben der allein ausschlaggebende Grund für die Schließung der Helfensteinklinik(HKG)ist, darf nun mehr denn je bezweifelt werden. Der Landrat sollte endlich damit aufhören, bei jeder Gelegenheit die Mähr vom Personalnotstand als Schließungsgrund zu erzählen. Seine konzeptlose Klinikschließung und Auskreisung von Klinikpatienten, die nun zu verkehrsgünstigeren Kliniken als dem Eichert wechseln, kann er damit nicht mehr rechtfertigen. Auch sollte er sich an seine, stets vehement bestrittene, im AFK-Geschäftsbericht 2018 aber dokumentierte Standortgarantie erinnern. Auf Seite 86 garantieren Er und die AFK-GF eine wohnortnahe Patientenversorgung, abgesichert durch ein klares Bekenntnis zu den Standorten Göppingen und Geislingen.
Auf die roten Zahlen der AFK angesprochen prognostiziert Schmid für 2022 einen Verlust von 11 Mio€ mit steigender Tendenz. Kein Wort zum Rekordverlust von 2021 mit einem Jahresfehlbetrag von 16 Mio€. Zum 10-jährigen Jubiläum hat der innovative AFK-Verbund damit einen Jahresfehlbetrag von insgesamt 92 Mio€ angehäuft. Die 2012 formulierte Bedingung für den Neubau war übrigens ein dauerhaft ausgeglichenes Betriebsergebnis ab 2018.
Die Sanierung der HKG hätte den Landkreis ca. 42 Mio€ gekostet.
Die Sanierungs- und Umbaukosten für eine – nur ideenhaft vorliegende – Nachnutzung der HKG schätzt das Büro Drees bereits heute auf ca. 34 Mio€. Dazu kommen alle weiteren im Rahmen der Schließung anfallenden Ausgaben.

Good Job, Herr Landrat! Oder ?