Unser Statement beim ersten Bürgerdialog

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Sehr geehrte Damen und Herren,

zu Beginn erlauben Sie mir bitte , dass ich kurz etwas zu uns, zum Bürgerbündnis für Gesundheitsversorgung in der Raumschaft Geislingen (kurz: BBG) erkläre.

Viele Menschen aus der Region engagieren sich seit Jahren sehr für den Erhalt der Helfensteinklinik in Geislingen.

Aus diesem langen, lebhaften und auch inspirierenden Engagement heraus ist ein Verein entstanden, der sich für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Raumschaft Geislingen einsetzt.

Der Verein hat Herrn Thomas Franz ( vom Samariterstift Geislingen) und mich gebeten die Position des Vereins im Expertengremium zur Nachnutzung der Helfensteinklinik zu vertreten.

Mein Name ist Stefan Geis, bin in Geislingen/Steige geboren und in Geislingen und Bad Überkingen aufgewachsen. Seit 2001 bin ich niedergelassener Hausarzt in Deggingen.

Wir vom Verein begrüssen diesen heute beginnenden Bürgerdialog sehr.

Bürgerdialog heisst für uns:

-offen für alle Beteiligten des Landkreises, auch ohne vorherige Anmeldung,

-offener Meinungsaustausch in gegenseitigem Respekt.

-schließlich Meinungsfindung und Transparenz von Entscheidungen.

Gerne hätten wir diesen Bürgerdialog heute mit Ihnen allen vor den  entscheidenden Kreistagssitzungen des letzten Jahres geführt.

Leider war uns dies nicht möglich,.

Wir wissen, dass es oft schwierig ist, im Nachhinein getroffene Entscheidungen zu verändern.

Wir wissen aber auch , dass die getroffenen Entscheidungen zu einer deutlichen Verschlechterung der medizinischen Versorgung in der Raumschaft Geislingen führen werden.

Warum?

Weil die Wege nach Göppingen zu weit sind. Zu weit für ältere Menschen.

Trotzdem, meine Damen und Herren, lassen Sie uns zuversichtlich sein, lassen Sie uns gemeinsame, bessere Lösungen für unsere Raumschaft finden. Sie sind möglich.

Nun zur Nachnutzung der Helfensteinklinik im Expertengremium.

Im Expertengremium waren unterschiedlichste Menschen und Positionen vertreten.

Wir haben offen und ehrlich miteinander diskutiert, leider fanden sind nicht alle Meinungen später protokollarisch wieder, aber wir vom Bürgerbündnis möchten uns an dieser Stelle sehr für den fairen Umgangston aller Beteiligten bedanken.

Interessant in der Gremienarbeit war, dass fast alle im Gremium vertretenen Menschen, welche mit Medizin beruflich zu tun haben oder hatten (Schwestern/Pfleger/Ärztinnen und Ärzte) eine ähnliche, wenn nicht gar die gleiche Sichtweise bezüglich der Nachnutzung der Helfensteinklinik hatten.

Ebenso vertraten Gemeinderäte, Bürgermeister und Oberbürgermeister der Region eine ähnliche, wenn nicht gar die gleiche Vorstellung zur Nachnutzung der Helfensteinklinik.

Diese Nachnutzung in der Helfensteinklinik Geislingen im Konsens aller Vertreter der Raumschaft Geislingen könnte unseres Erachtens wie folgt aussehen:

  • Erhalt der Palliativstation in Geislingen, (gleichzeitig soll aber auch eine Palliativstation in Göppingen bestehen bleiben),
  • Weiterbetrieb der zentralen Notaufnahme (ggf. von 8 Uhr bis 18 Uhr).
  • Einrichtung einer internistischen, geriatrischen und allgemeinmedizinischen Kurzliegerstation mit ca. 20 Betten, (ohne eigenen Chefarzt, dieser bleibt in Göppingen),  als Satellit der Göppingen Klinik.

Zu bedenken bitte ich Sie, dass eine Station mit ca. 20 Betten in Geislingen genau soviel Personal benötigen würde, wie eine Station mit ca. 20 Betten in Göppingen.

Folgende Prinzipien würden dabei umgesetzt und verwirklicht:

  • kurze Wege für schwerkranke Palliativpatienten mit guter Klinikerreichbarkeit für Angehörige und Besucher;
  • kurze Wege für ältere, hochbetagte Patienten mit guter Klinikerreichbarkeit für Angehörige und Besucher.

Alle im Gremium waren sich einig, wie wichtig ein Krankenbesuch für die Genesung ist.

Ein weiteres Prinzip hätte weiter Gültigkeit:

  • Eine Klinik – zwei Standorte !

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir brauchen jetzt keine rein betriebswirtschaftliche Entscheidung, wir brauchen eine politische Entscheidung.

Unseres Erachtens haben wir jetzt die große Chance die Raumschaften des Landkreises wieder zusammenzuführen.

Wer eine neue Klinik erfolgreich betreiben will, der sollte eine Raumschaft nicht stationär und wohnortnah unberücksichtigt lassen.

Mit dieser Lösungsmöglichkeit wäre unseres Erachtens die Geislingen Raumschaft befriedet und wir könnten uns wieder aufeinanderzu bewegen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, für das Bürgerbündnis,